Stadt Essen treibt Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung weiter voran

Zwischenbericht zeigt Fortschritte in den fünf Handlungsfeldern des Integrierten Klimafolgenanpassungskonzepts

03.09.2025

Mit Blick auf zunehmende Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignisse stellt die Stadt Essen die Weichen für eine klimaresiliente Zukunft. Im November 2023 hatte der Rat das Integrierte Klimafolgenanpassungskonzept verabschiedet – jetzt liegt der erste Zwischenbericht vor. Er zeigt: Zahlreiche Maßnahmen sind bereits angestoßen oder umgesetzt worden.

Fortschritte in fünf Handlungsfeldern

Das Integrierte Klimafolgenanpassungskonzept der Stadt Essen basiert auf fünf Handlungsfeldern, die sektorübergreifend von verschiedenen Fachbereichen gemeinsam umgesetzt werden. Die wichtigsten Fortschritte im Überblick:

1. Gesamtstädtische Datengrundlagen, stadtklimatische Konzepte und Strategien

Die Stadt Essen arbeitet an der Weiterentwicklung des Konzepts zur kommunalen Hitzevorsorge. Zur Unterstützung des Prozesses beteiligt sich die Stadt Essen gemeinsam mit fünfzehn weiteren Kommunen und in Federführung der Emschergenossenschaft an der Gemeinsamen Hitzeaktionsplanung in der Emscherregion (HAP.Regio). Ziel ist ein abgestimmtes Vorgehen zur kommunalen Hitzevorsorge – mit 1,4 Millionen Euro gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und EU-Mitteln. Die Stadt arbeitet dabei an standardisierten Abläufen für Hitzewarnungen und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung.

2. Klimafolgenanpassung in städtebaulichen Konzepten, Plan- und Bauvorhaben

Im Modellprojekt "Hitzefrei im Pott" wird im Quartier Essen-Schlenhofstraße ein ganzheitliches Konzept zur Hitzevorsorge erprobt. In der Bauleitplanung werden verstärkt Dach- und Fassadenbegrünungen vorgeschrieben. Die Festsetzung von Fassadenbegrünung hat sich insbesondere bei Gewerbegebieten als machbar erwiesen, was sich auch in städtebaulichen Entwürfen laufender Planvorhaben widerspiegelt. Zudem gelten für große städtische Neubauten verbindliche Nachhaltigkeitsstandards (BNB-Silber), wie etwa beim Neubau der Gustav-Heinemann-Gesamtschule.

3. Klimafolgenanpassung durch grüne Infrastruktur

Der "Masterplan Stadtgrün" sichert die Entwicklung und Vernetzung von Grünflächen. Im Rahmen des "1.000-Bäume-Programms" wurden im Jahr 2024/25 rund 470 Bäume in stadtklimatisch ausgleichenden Grünflächen und Parkanlagen gepflanzt. Drei neue Miniwälder wurden unter Bürgerbeteiligung angelegt. In einem Pilotprojekt wurde bereits 2020 in der Straße Baumblüte sowie der Nieberdingstraße die Anlage von Baumrigolen erprobt, die die Wasserversorgung von Stadtbäumen unterstützen. Im Rahmen des Aktionsprograms Natürlicher Klimaschutz in Kommunen (ANK) konnten nun Mittel für den Bau von Baumrigolen im Zuge des Neubaus eines Bauabschnitts des Berthold-Beitz-Boulevards eingeworben werden.

4. Klimafolgenanpassung durch Wassermanagement und blaue Infrastruktur

Mit der Förderung als "Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft" (KRiS) werden vier Betrachtungsräume "Katernberg", "Seumannstraße", "Gruga/Messe" und "Neues Bernetal" gezielt hinsichtlich Entsiegelung und Wasserrückhalt untersucht. Ziel ist es, bis 2030 25 Prozent der Flächen von der Kanalisation abzukoppeln und Verdunstungsraten zu erhöhen. Als wichtiger Baustein der Hitze- und Gesundheitsvorsorge konnte zudem mit der Inbetriebnahme von Trinkwasserbrunnen in den Stadtbezirken im Jahr 2024 ein wichtiger Beitrag zur kostenlosen Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser im öffentlichen Raum geleistet werden.

5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Klimafolgenanpassung

Neben klassischen Informationsmedien war die Stadt bei zahlreichen Veranstaltungen präsent, etwa beim "Gutes Klima Festival". Besonders erfolgreich: die interaktive Kartenanwendung "Kühlorte in Essen" mit über 500 geprüften Einträgen – ein digitales Angebot, das Bürger*innen selbst mitgestalten können.

Ausblick: Klimaanpassung weiter im Fokus

Die Stadt setzt weiterhin auf fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit, bürgerschaftliche Beteiligung und gezielte Fördermittelakquise. Mit dem Aufbau eines kommunalen Hitzeaktionsplans, neuen Regenwasserkonzepten und weiteren Begrünungsmaßnahmen wird die Klimaanpassungsstrategie in den kommenden Jahren fortgeschrieben und vertieft.

Weitere Informationen zum Klimaanpassungskonzept und zur Kartenanwendung "Kühlorte in Essen" finden Interessierte unter: www.essen.de

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